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Im Rahmen des privat initiierten Projekts Karpatendeutsche Mundarten< informieren wir hier in enger Zusammenarbeit
mit den Autoren über Dialektwörterbücher zu deutschen Mundarten in der Slowakei.
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Gedeon, Georg: Mantakisch - Wörterbuch der Metzenseifner Mundart

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Wortverzeichnis
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Hammerwerk

Aufgang m [aofgaƞ] Aufgang die Fallhöhe des Hammers, das Maß um das sich der Pea (Hammerkopf) im Betrieb anhebt und wieder herunterfällt. Dieses Maß ist durch die Höhe der Wellenlagerung in den Zappnsäuln (Zapfensäulen) und durch die Höhe der Helplagerung in den Schogsäuln (Schlagsäulen) einstellbar mittels passender hölzerner Zwischenlagen und Keile. Als Einstellhilfe dient der Schbanzstáán.
Ausschmiedzang f -en pl [aosʃmi:dtsaƞ] Ausschmiedezange Zange zum Festhalten des Werkstücks beim Ausschmieden. Es gibt verschiedene spezielle Formen, z. B. Ausschmiedezange für Schaufeln zum Ausschmieden der Schaufelfläche.
Bassarod n Bassareda pl [basɑro:d basare:d ɑ] Wasserrad In Metzenseifen gab es nur oberschlächtige Wasserräder. Sie trugen 16-28 Wasserkammern mit den Schaufeln. Die Wasserräder hatten einen Durchmesser von 2-2,6 m und eine Schaufelbreite von 1,20‑1,40 m. (13) Ein kleineres Wasserrad betrieb den Schleifstáán. (16)
Beascht f -n pl [béɑʃt] Werkstatt Die Beascht war im Hammer im Stüblchenk untergebracht.
Bell f -n pl [bel] Welle Die Welle trägt das Wasserrad und den Wellenring mit den Nocken. Sie ist aus einem 6 - 8 m langen und 60 - 70 cm dicken Eichenstamm gefertigt und außenseitig vom Wasserrad auf dem Zappnstock und innerseits vom Bellrink auf den Zappnsäuln gelagert. (11)
Bellrink m - pl [belriƞk] Wellenring stählerner Ring um die Welle, der die Nocken trägt, die auf den Schbanzring drücken (10)
Bellrodausföll f -n pl [belro:daosfœl] Wellenradausfüllung Segmentteil, das den Bolf zu einem Kreis auffüllt (vier Stück davon in einem Rad). siehe Skizze von Gedeon Prala
betzen [betsǝn] wetzen a Séngst betzen eine Sense wetzen
Betzstáán m -a pl [betsʃtɒ: ̃] Wetzstein
Biddasteua f [bidɑʃtɛœɑ] Widersteuer f das Wasserablaufbauwerk unter dem Wasserrad aus Holzbrettern. Die Widersteuer leitet das Wasser aus den Wasserkammern ab. Sie soll einen Rückstau verhindern und Auswaschungen vermeiden. Wird in [4] und [7] erwähnt
Bolf m [bolf] Wolf (tech.) Balkengeviert um die Nabe herum. siehe Skizze von Gedeon Prala
Boogrink m - pl [bo:griƞk] Waagring Ring um das Help in dessen Drehpunkt, positioniert auf 3/5 seiner Länge vom Hammerkopf her gesehen. Der Boogrink hat seitlich kegelförmige Zappn (Lagerzapfen), die in die Fennachenk, kegelförmige Vertiefungen in den Schlogsäuln, hineinragen. (6)
dengln [deƞln] dengeln austreiben (dünnklopfen) der Schneide (Dangel) der Sense in kaltem Zustand mit dem Dengelhammer zur Erzielung einer extremen dauerhaften Schärfe. oberdeutschen Ursprungs.
Duichschlog m, kalda Duichschlog [kaldɑ duiçʃlo:g] Durchschlag aus [7], an kaln Duichschlog machen. Auch das Handwerkzeug zum Durchschlagen, ein dornförmiger Handhammer zum Schlagen eines Lochs in das glühende Eisen, z. B. das Loch für den Stiel in einem Hammer oder einem Pöal. siehe Abb. Julius Bröstl
Eine Hacke oder Haue besteht aus einem quer geschäfteten Blatt aus Stahlblech unterschiedlichster Formen, an dessen hinterem Ende sich zur Aufnahme des Stiels das Öhr befindet, in das der Stiel eingesteckt wird. Die Metzenseifner erzeugten über 100 verschiedene Sorten Hacken.
Ess f -en pl [es] Esse die Feuerstelle mit Feuertisch, Abzug, Blasebalg usw. (24)
Fedahóóma m [fe:dɑhʊ:mɑ] Federhammer eine modernere Form des Schmiedehammers, die es in der Fabrik gab. Mit Gas betrieben. aus [6]
Feil f Feiln pl [fail] Feile
Fennachenk pl [fenɑxeƞk] Pfännchen kegelförmige Vertiefungen in einem stählernen Balken, der in den Schlagsäulen verkeilt ist. Darin sind ein oder mehrere Fennachenk eingearbeitet. Die Fennachenk dienen der Aufnahme der Zappn (Lagerzapfen) des Boogrinks. Die Fennachenk sind der feststehende, die Zappn der bewegliche Teil der Help-Lagerung. (7)
Feua n - pl [fɛœɑ] Feuer Ursprünglich wurde Holzkohle verwendet, später Koks oder Fettnusskohle. I. d. R. waren einem Hammer zwei Feuerstellen zugeordnet. von denen jede eigenständig von einem Schmiedemeister betrieben wurde.
Firma ond Fontzááchen n [firmɑ ond fonttsɒ:xn] Firmen und ?-Zeichen, Monogramm Werkzeug zum Einstanzen des Firmen- und ?-Zeichens. siehe Abb. Julius Bröstl
Fleck m [flek] Fleck Das Schmiedestück im Anfangsstadium, vor dem Breiten. Aus dem Fleck wird von einem Teil das Öa geformt, vom anderen Teil die Fläche des Werkstücks ausgeschmiedet (gebreitet). Mit dem Schmieden des Öas wird begonnen.
Fleckzang f -en pl [flektsaƞ] Fleckzange Zange zum Festhalten des Flecks bei dessen Bearbeitung.
Fluda m - pl [flu:dɑ] Fluder, Gefluder eine breite Wasserrinne aus Holz. Der Fluda war ein am Teich vor dem Gerenn angebrachter Überlauf, über den überschüssiges Wasser durch den verlorenen Graben am Wasserrad vorbei zurück in das Bachbett fließen konnte.
Fuem f -en pl [fuǝm] Form Form als Lehre zur Kontrolle der Schaufelform
Genossenschóft f [gǝʹnosenʃʊft] Genossenschaft Produktivgenossenschaft, an der viele Hammerschmiede teilnahmen. Über die Genossenschaft wurden die Schmiedeprodukte vertrieben.
Gerenn n -a pl [gǝʼren] Gerinne, alt Gerenne ein kleiner künstlich angelegter Wasserlauf. Hier: der Wasserzulauf zum Wasserrad oberhalb des Wasserrades. In Metzenseifen war das ein Wasserkasten von ca. 16-22 m Länge und ca. 3 m Breite mit ca. 2 m hohen Bretterwänden aus Eichen- oder Lärchenholz. Dieser ruhte auf Eichenholzstützen. Später wurde das hölzerne Gerenn oft durch ein Eisenrohr mit 90-140 cm Durchmesser ersetzt. Eine große Höhe der Gerenn-Wände erlaubte eine entsprechend große Variation des Wasserspiegels im Teich. Im Boden befanden sich direkt über den Wasserrädern die Wasserablauflöcher mit den Stopfen.
Gerennlochklapp f [gǝʼrenloxklap] Gerinnelochklappe Klappe zum Verschließen des Gerinneauslaufs. Siehe Skizze von Gedeon Prala
Gesell m -n pl [gǝʼsel] Geselle Der Geselle im Hammerwerk hatte eine Schmiedeausbildung
Hacke f -n pl [hakǝ] Hacke Eine Hacke oder →Haue ist ein Handwerkzeug zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Lockerung und zum Lösen des Bodens. Andere Bezeichnungen sind landwirtschaftlich auch Haue, regional, vor allem oberdeutsch und österreichisch-deutsch auch Heindl, Heinl, Häundl, Häunl, Harke oder Krampen.
Hackezahl f [haketsa:l] ? ein spezielles Werkzeug zum Abhacken des Schmiederohlings vom →Stobeisen. Die Hackezahl war eine Art längliches Beil, hatte einen Griff und war im Querprofil keilförmig geformt und mit einer Schneide versehen, prinzipiell ähnlich einem großen Rasiermesser. Zum Gebrauch wurde die Schneide auf das auf dem Amboss liegende glühende Stobeisen gehalten, und beim Darauffallen des Hammers wurde das Stück vom Stobeisen abgehackt. siehe Abb. Julius Bröstl
Handhóóma m [handhʊ:mɑ] Handhammer wurde am kleinen Amboss benutzt
Handzängl n -zängachenk pl [handtsɛƞl] Handzängchen
härtn [hɛr`n] härten abschrecken des glühenden Eisens in kaltem Wasser. Dies bewirkt eine Gefügeveränderung des Eisens mit der Folge einer größeren Härte.
Haue f -n pl [haoǝ] Haue Mantakisch →Hacke gebräuchlich. Ein Handwerkzeug zur Bodenbearbeitung, insbesondere zur Lockerung und zum Lösen des Bodens. Beschreibung siehe →Hacke
Héblschea f [hé:blʃéɑ] Hebelschere große auf einem Gestell befestigte Schere mit langem Betätigungshebel, diente zum Zurechtschneiden der Ränder des Schmiedestücks zu deren endgültiger Form (22)
Help n -a pl [help] Helf m der Stiel des großen Schwanzhammers (oder auch eines anderen Werkzeugs). Das Help war aus einem möglichst astreinen Buchenstamm gefertigt, weil Buche eine hohe Elastizität und damit gutes Arbeitsverhalten und hohe Haltbarkeit aufweist. Es war 2,60-2,80 m lang mit einem Durchmesser von ca. 36 cm. Das Help musste regelmäßig ausgewechselt werden, i. d. R. jedes halbe Jahr. Ein erfahrener Schmied konnte am Klang wahrnehmen, wenn das Help zu brechen drohte. Der Ausfall kündigte sich mit Längsrissen an. (4)
Hóóma m Hééma pl [hʊ:mɑ] 1 Hammer, 2 Hammerschmiede Mit Hóóma wurde sowohl das Werkzeug 'Hammer' als auch das ganze Gebäude 'Hammerwerk' bezeichnet. Nordbairisch Huuma.
Hóómahááp n [hʊ:mɑhɒ:p] Hammerkopf auch →Pea (3)
Hóómakean m [hʊ:makéɑn] Hammerkern, Untersattel Teil auf dem Amboss. Der eiserne Hammerkern ist auf den Schmiedstock montiert und darin verkeilt. In einer Nut oberseits ist die öntre Póhn verkeilt.
Hóómakneecht m [hʊ:mɑkne:çt] Hammerknecht, Hammergehilfe, Schmiedsgeselle Der →Gehölf (Gehilfe) des Schmieds im Hammerwerk. Ein Geselle oder auch ein Lehrling.
Hóómateich m [hʊ:mɑtaiç] Hammerteich Der Hammerteich diente dazu, das Wasser des Baches aufzustauen auf eine bestimmte Mindeststauhöhe und einen großen Wasservorrat zu bilden, um so auch bei wenig Wasserfluss im Bach die für das Schmieden notwendige hohe Leistung möglichst lange zur Verfügung zu stellen. Der Hóómateich war ca. 60-90 m lang, 8-20 m breit und 2-3 m tief.
Kneechtstang f [kne:çtʃtaƞ] Knechtstange zusätzliche auch vom Hóómakneecht bedienbare Betätigungsstange für die Rooziehstang, über ein Koppelgestänge mit der Rooziehstang für den Schmied verbunden. siehe Skizze von Gedeon Prala
Koascht f Koaschtn m [kʊɑʃ`n] Karst m Hacke mit zwei Zinken, z. B. zum Kartoffeln ausmachen
Koaschtnkratz f Koaschtnkretzel dim [kʊɑʃ`nkrats] Karstkratze Kombination aus Karst und Kratze, an einer Seite des Öhrs eine Kratze, gegenüberliegend ein zweizinkiger Karst
Kóhlbősch f [kʊ:lbøʃ] Kohlenbürste Bürste zum Zusammenkehren von Kohlen, siehe Abb. Julius Bröstl
Kóhlkloppa m [kʊ:lklopɑ] Kohlenklopfer hammerähnliches Werkzeug zum Zerklopfen von zu großen Kohlestücken oder von verbackener Kohle
Krampn m [kram`m] Krampen Eine Bezeichnung für →Hacke oder Spitzhacke oder →Haue
Kratz f -n pl Kretzlchenk dim [krats] Kratze, Hacke, Haue ein Handwerkzeug zur Bodenbearbeitung. Eine Kratz hat ein Blatt aus Stahlblech mit querstehendem Öhr am oberen schmalen Ende und eine breite gerade oder geschwungene Schneide unten. wiki: Eine Kratze ist auch ein bergmännisches Werkzeug, das zur Bearbeitung und zum Zusammenkratzen von lockerem Haufwerk dient. Meist dreieckige oder konkave Form, die Schmalseite ist beim Öhr. Ähnlich einer →Krőck
Kratzenzang f [kratsǝntsaƞ] Kratzenzange Zange zum Hantieren mit der Kratze beim Schmieden
Krőck f [krøk] Krücke Arbeitsgerät zum Scharren, z. B. Kalich löschen, Erde verteilen. vgl. →Kratz
Láág f -n pl [lɒ:k lɒ:ƞ] Lauge Wasser, in das Asche eingestreut wurde. Láág wurde benutzt zur Oberflächenbehandlung der Schmiedeprodukte, u. a. als Rostschutz und zur optischen Aufbesserung
Lochstang f [loxʃtaƞ] Lochstange Senkrecht stehendes Holzbrett mit Löchern, die zum Fixieren der →Ziehstang bzw. der →Rooziehstang dienen
Lofthóóma m [lofthʊ:mɑ] Lufthammer ein moderner Hammer mit pneumatischem Antrieb
Lösch f [lœʃ] Lösche Lösche ist die Restasche nach dem Löschen des Feuers.
Löschspíss m [lœʃʃpɪs] Löschespieß siehe Abb. Julius Bröstl
Máászl n [mɒ:sl] Meißel m {slow.: dláto}

Mantl m [mantl] Mantel hölzerne Abdeckung hinter dem Wasserrad, die das Wegspritzen des Wassers aus den Kammern verhindern soll. Der untere Teil des Mantls ist gebogen und folgt in wenigen cm Abstand der Krümmung des Wasserrades.
Místlpeka f - pl [mɪs`lpekɑ] Mistelbacher Die Mistelbacher Schaufel, benannt nach Mistelbach in Österreich. Diese war die am einfachsten zu schmiedende Schaufel. Es gab noch ca. 30 weitere Arten von Schaufeln.
Öa n -ra pl [øa] Öhr Öhre das aus dem massiven Eisen herausgearbeitete Loch für den Stiel der Hacke
Öaeisen f [øaaizǝn] Öhreisen Hilfswerkzeug zum Aufweiten des Öhrs
Öamchenk f Öamachenk pl [øamxeƞk] Ärmchen, Nocken Nocken am Wellenring des Wasserrades, der auf den Schwanz des Hammers drückt (9)
Obschnitt m [obʃnit] Abschnitt, das Abgeschnittene die abgeschnittenen Randstücke, die beim Zurechtschneiden des Schmiedestücks abfielen. Dieses Material stand dem Schmiedeknecht zu, der es z. B. an die Eisengießerei Bodenlos verkaufen konnte.
óónlossen [ʊ: ̃losǝn] anlassen maßvolles Erwärmen des gehärteten Werkstoffs auf Anlasstemperatur, um die Materialspannungen, die beim Härten entstehen, abzubauen. Die Temperatur des Eisens erkennt man an seiner Farbe, der Anlassfarbe.
Óónprost m [ʊ: ̃prost] Amboss Der Amboss für den großen Schwanzhammer besteht aus dem Schmiedstock und darauf dem Hóómakean mit einer Nut, in der die öntre →Póhn verkeilt ist.
Óónpröstl n [ʊ: ̃prœstl] Ambösschen der kleine Amboss für das Handschmieden (20)
Ooríchthóóma m -hééma pl [o:rɪçthʊ:mɑ] Richthammer Abb. in [16]
Paua m [paoɑ] Bauer hölzerner Klotz mit einem Griff, der zum Festsetzen des Hammers in gehobener Position dient. Ca. 25 cm lang, am Griffende ca. 15 cm hoch, vorn ca. 10 cm hoch. Der Paua wurde auf einem hinter dem Amboss positionierten großen Holzsockel unter das Help geschoben.
Pea m - pl [péɑ] Bär, Hammerkopf der schwere eiserne Hammerkopf, der auf das Help aufgesteckt und mit ihm verkeilt ist. Unten am Pea ist die őbre Póhn in einer Nut verkeilt. Er wog 100‑120 kg oder mehr. (3). Auch →Pea m Bär und →Pea f Beere
Pleechboa f [ple:çbʊɑ] Blechware dünn auszuschmiedende Schmiedestücke, wie z. B. Schaufeln und Sensen.
Plóspalg m Plóspelga pl [plʊ:spalk] Blasebalg Der Blasebalg im Hammerwerk war aus Leder. Er befand sich in einer Kammer neben der Feuerstelle und wurde von einem Hóómakneecht betätigt. (18)
Pöal m -a pl [pøal] großer schwerer Hammer in Form eines Fäustels (beidseitig Bahnen, ohne Pinne, mit mittigem Öhr) {slow.: polica}
Es gab grósze Pöal und klááne Pöal. A Pöal wurde z. B. benutzt, um die verschiedenen Feststell-Keile in der Hammerkonstruktion einzuschlagen oder Keile ins Holz zu treiben beim Holzspalten.
Pöalchenk n dim [pøalçeƞk] kleiner Pöal, Fäustel →Pöal
Póhn f -en pl [pʊ: ̃] Bahn die Arbeitsflächen von Hammer und Amboss. Die Póhnen sind die für das Schmieden aktiven Teile. Die grósze öntre Póhn war im Hammerkern auf dem Amboss und die klááne öbre Póhn im Hammerkopf verkeilt. Die Póhnen mussten regelmäßig (täglich) am Schleifstein geschliffen und profiliert werden, damit sich kein sichtbarer Hieb des Hammers auf der Schaufelfläche abdrückte. Die őbre Póhn war so profiliert, dass das Schmiedestück gut auseinandergetrieben wurde. De Póhnen schleifen boa bichteg Die Bahnen schleifen war wichtig.
Porax n [poraks] Borax Borax (Natriumborat) dient zum Reduzieren des Schmelzpunktes des Eisens vor dem Feuerschweißen. Wird z. B. benötigt beim Verschweißen des Öhrs. wiki: Seine Verwendung als Flussmittel beim Hartlöten von Metallen sowie beim Feuerschweißen beruht auf seiner oxidlösenden Wirkung.
Prááta m [prɒ:tɑ] Breiter Der Schmied, der für das Breitschmieden des Schmiedestücks, z. B. des Sensenblatts, zuständig war
práátn, práátst, ho gepráát [prɒ:`n] breiten Ausschmieden der Fläche des Schmiedestücks auf die volle Breite. Dies erfolgte bei hoher Schlagzahl des Hammers.
punkan [puƞkan] hämmern, pochen, klopfen Schon gerod en zmoangst kunnet men de Hééma punkan höan. Schon früh morgens konnte man die Hämmer pochen hören.
Recka m [rekɑ] Recker der Schmied, der für das Längen des Sensenblattes zuständig war
Reifen m - pl [raifǝn] Reifen der rückseitige Verstärkungssteg, über das gesamte Schaufelblatt verlaufend
ríchten [rɪç`n] richten, ausrichten das Werkstück in die richtige Form bringen.
Ríchthóóma m [rɪçthʊ:mɑ] Richthammer Handhammer zum Richten des Werkstücks, →Ooríchthóóma
Ríchtzang f -en pl [rɪçttsaƞ] Richtzange Zange zum Hantieren des Werkstücks beim Richten, es gibt verschiedene spezielle Formen, z. B. Richtzange für Schaufeln.
Rőckna m [røknɑ] Rückenaufsteller der Schmied, der für das Aufstellen des Rückens der Sense zuständig war
Rodkreuz n [ro:dkrɛœts] Radkreuz Nabe mit den vier Speichen. siehe Skizze von Gedeon Prala
Rodrinktáál n [ro:driƞktɒ:l] Radringteil Segment der Wasserradfelge. Aus Eiche. siehe Skizze von Gedeon Prala
Rooziehstang f [ro:tsi:ʃtaƞ] Runterziehstange Beschreibung siehe →Ziehstang
Schaufl f -n pl [ʃaofl] Schaufel Eine Schaufel hat eine Tülle zur Befestigung des Stiels.
Schaufloogeleichzang f [ʃaoflʹo:gelaiçtsaƞ] Schaufelabgleichzange siehe Abb. Julius Bröstl
Schauflzang f [ʃaofltsaƞ] Schaufelzange Zange zum Hantieren mit der Schaufel beim Schmieden
schbáászen [ʃbɒ:sǝn] schweißen hier Feuerschweißen. Hierfür werden die zu verschweißenden Teile (z. B. die beiden Teile, die zur Tülle verschweißt werden) weißglühend gemacht, dann im richtigen Moment vor dem Flüssigwerden bzw. Verbrennen des Eisens aus dem Feuer genommen, etwas Quarzsand und Borax darauf gestreut, und sogleich mit dem Handhammer auf dem Speahókn zusammengehämmert. Quarzsand und Borax reduzieren den Schmelzpunkt des Eisens.
Schbanzhóóma m [ʃbantshʊ:mɑ] Schwanzhammer ein Fallhammer, bestehend aus Hammerkopf, Help, Help-Lagerbock (Schlagsäulen), Wasserradwelle mit Wellenring mit Nocken, die bei Drehung der Wasserradwelle den Schwanz, das Ende des Helps mit dem Schwanzring, niederdrücken und so den Hammerkopf heben, bis dieser nach Abrutschen des Nockens vom Schwanzring in freiem Fall auf das glühende Schmiedestück auf dem Amboss fällt und es verformt. Der Schwanzhammer war der in Metzenseifen gebräuchliche Hammertyp. Einem anderen Prinzip folgte der Aufwurfhammer, bei dem die Nocken, hier Frösche genannt, vor dem Lagerpunkt des Helps angreifen, um den Hammerkopf zu heben. Neuere Hammerformen sind Lufthammer und Federhammer. Am Schwanzhammer war es laut Aussagen alter Schmiede wegen der besser gedämpften Stöße angenehmer zu arbeiten als etwa am modernen 'harten', aber gut regelbaren Lufthammer.
Schbanzring m [ʃbantsriƞk] Schwanzring stählerner Ring am wellenseitigen Ende des Helps, auf den die Nocken des Wellenrings drücken. 8
Schbanzstáán m [ʃbantsʃtɒ: ̃] Schwanzstein eine konisch geformte Eisenplatte von ca. 40 x 40 cm Fläche, am vorderen Ende ca. 2 cm, am hinteren (der Welle zugewandten) Ende ca. 8 cm dick, die unter dem Schwanz des Schwanzhammers liegt und als Einstellhilfe für die Einstellung des Aufgangs dient. (Wie geht das?)
Schbengl m [ʃbeƞl] Schwengel (tech.) Allgemein eine schwingende oder baumelnde Stange, z. B. Klöppel der Glocke, Hebel ener Schwengelpumpe u.v.a.m. Hier: Die herunterbaumelnde Griffstange an der Steuerstange zum Regulieren des Wasserdurchflusses. Ruf der Schmiede (auch in Deutschland üblich): 'Schbengl übas Help', sinngemäß 'volle Kraft voraus', dann lief der Hammer mit voller Geschwindigkeit. auch →Ziehstang.
Schirrhókn m Schirrhőkn pl [ʃirhʊ:`n] Schürhaken auch →Schüehókn
Schleifstáán m -a pl [ʃlaiʃtɒ:̃] Schleifstein Der Schleifstein wurde von einem separaten Wasserrad angetrieben. Er wurde zur Staubvermeidung mit Wasser benetzt, indem dessen unterer Teil in einem bretterumfassten Becken unter dem Stein lief (Bassastáán) (15)
Schlichta m [ʃliçtɑ] Schlichter der Schmied, der für die Feinbearbeitung der Oberfläche zuständig war
schlichtn [ʃliç`n] schlichten glätten, fein bearbeiten der Oberfläche, die Oberfläche eben und glatt machen
Schlogsäul f -n pl [ʃlo:gsɛœl] Schlagsäule, Helfbock Die zwei Schlogsäuln zu beiden Seiten des Helps tragen die Lagerung des Hammers. Jede Schlagsäule besteht aus einem ca. 2-3 m tief in den Boden einbetonierten gusseisernen Träger (früher einem massiven hölzernen Bauwerk von 80 cm im Quadrat), in deren U-förmiger Aufnahmevorrichtung längs, parallel zum Help, zwei Holzbalken und zwischen diesen ein stählerner Balken eingesetzt werden. In den stählernen Balken sind in die dem Help zugewandten Seite drei bis vier kegelförmige Fennachenk eingearbeitet, in die der Lagerzapfen der Helplagerung hineinragt. Das Help ist an seiner Lagerstelle im Drehpunkt vom Boogrink umgeben, von dem zu jeder Seite hin die zwei konischen Lagerzapfen (Zappn) herausragen. Die Balken werden fest verkeilt und so justiert, dass der Aufgang des Hammers und das Querspiel der Helplagerung den Anforderungen entsprechen. Quer über beide Schlagsäulen wird ein eiserner Balken zwecks Querstabilisierung verankert. (5)
Schmiedrechnenk f [ʃmi:dreçn?eƞk] Schmiedeabrechnung Die Abrechnung erfolgte zweimal im Jahr, an Johanne (23.6.) und an Michaeli (29.9.). Dieses Ereignis nannte man 'Empfang'. Dem Schmied wurde die abgewogene Menge an Eisen und Kohle berechnet, und für die abgelieferte Ware bekam er einen Stückpreis.
Schmiedstock m [ʃmi:dʃtok] Schmiedstock Der Schmiedstock ist der Sockel für den großen Amboss und ist ein dicker Eichenstamm, der ca. 3 m tief in den Boden eingegraben ist. Er fängt die Hammerschläge auf und soll diese dämpfen. Die Dämpfung des Systems einschließlich Schmiedestück soll so sein, dass der Hammerkopf nicht oder nur sehr wenig zurückfedert. (2)
schmirgln [ʃmirgln] schmirgeln
Schmíttn f [ʃmɪ`n] Schmiede, Hufschmiede oder Nagelschmiede
Schneckenhäundl n [ʃneknhɛœndl] Schneckenhäundl, Schneckenhaue eine Art →Hacke, Haue, öst.
Schoat f -n pl [ʃʊɑt] Scharte Ausrisse oder Ausbröckelungen in der Schneide eines Werkzeugs. A Schoat kóón men ausbetzen. Eine Scharte kann man auswetzen.
schoateg [ʃʊɑtek] schartig mit Scharten versehen
Schőtz m -en pl [ʃøts] Schütz m Schützen pl Absperrvorrichtung (i. d. R. ein Brett) zum Absperren des Wassers. Vgl. auch 'Schütz' in der Elektrotechnik, wofür man aber 'das Schütz' sagt.
schőtzen, schötzt, ho geschőtzt [ʃøtsǝn, gǝʹʃøtst] absperren, aufstauen (das Wasser) absperren (oschőtzen) oder aufstauen. Teich schőtzen Teich aufstauen. vgl. →Schőtz Schütz
Schróta m - pl, auch Schrőta [ʃrʊ:tɑ, ʃrø:tɑ] Schroter, Schröter Werkzeug zum Abtrennen/Abhacken eines Teils oder zum Zerteilen eines Stücks. Eine Bauform ist diese: mit seinem vierkantigen Fuß wird der Schróta mit der Schneide nach oben in das Vierkantloch des kleinen Amboss gesteckt. vgl. Schrot, Schroten, Schrott
schrótn [ʃrʊ:`n] abschroten abtrennen
Schüehókn m Schüehőkn pl [ʃyǝhʊ:`n] Schürhaken auch →Schirrhókn, eine am Ende umgebogene Stange, dient zum Schüren des Feuers
schüen [ʃyǝn] schüren das Feuer ordnen und zugig machen und die Asche beseitigen
Schutt m Schütt pl [ʃut] aufgeschütteter Damm der aufgeschüttete Damm am Hammerteich
Séngst f -n pl [zé:ŋst] Sense {slow.: kosa}
das Anspruchsvollste der Schmiedeprodukte. In Metzenseifen wurden keine Sensen geschmiedet. öst. Sengst
Sítz m [sɪts] Sitz Der Arbeitssitz des Schmieds (1)
Speahókn m Speahőkn pl [ʃpéɑhʊ:`n] Sperrhorn, Hornammboss ein kleiner Amboss mit zwei an gegenüberliegenden Seiten herausragenden Hörnern. Der Speahókn ist in einen 30 cm tief in den Boden eingegrabenen hölzernen Sockel eingelassen. Der Speahókn dient u.a. zum Ausschmieden und Verschweißen der Tülle und für sonstige kleine Handschmiedearbeiten. (21). Ein deutscher Begriff 'Sperrhaken' hierfür konnte nicht gefunden werden. Das hochdeutsche Wort Sperrhorn für Speahókn lernten wir vom Schmied in der Krellschen Schmiede in Wernigerode.
Spónrink m [ʃpʊ: ̃riƞk] Spanring? siehe Abb. Julius Bröstl. Zweck?
Stemmeisen n [ʃtemaizǝn] Stemmeisen meißelähnliches Werkzeug zur Holzbearbeitung. Mín Stemmeisen peoabet men Holz. Mit dem Stemmeisen bearbeitet man Holz.
Stempleisen [ʃtemplaizǝn] Stempeleisen dient zum Einstempeln des Markenzeichens, siehe Abb. Julius Bröstl
Stemplhóóma m [ʃtemplhʊ:mɑ] Stempelhammer dient zum Einstempeln des Markenzeichens, siehe Abb. Julius Bröstl
Stobeisen n [ʃto:bʼaizǝn] Stabeisen Halbzeug (Ausgangsmaterial) für die Schmiedestücke (Schaufel, Hacke, Sense o. ä.). Ein ca. 1,5… 2 m langes Stück Vierkant-Stabeisen, ca. 25 kg schwer. Von diesem wurde für das geplante Schmiedestück ein Stück abgehackt, das die richtige Masse hatte. Lieferant: Stahlwerk in Vitkovic
Stobeisenzang f [ʃto:bʼaizentsaƞ] Stabeisenzange Zange zum Hantieren mit dem Stobeisen
Stoppn m [ʃto`m] Stopfen Stopfen zum Verschließen des Wasserauslaufs im Gerenn, einem kreisrunden Loch im Boden des Gerenns
Stoppn-Steuastang f [ʃto`mʃtɛœɑʃtɑaƞ] Stopfensteuerstange Stange zum Betätigen des Stopfens, die in Freie führt und über die Ziehstang betätigt wird. siehe. Skizze von Gedeon Prala
Stübl n Stüblchenk dim [ʃty:bl ʃtyblxeƞk] Stübchen abgeteiltes Kämmerchen im Hammer direkt neben der Esse. Darin befanden sich der Plóspalg, Werkzeuge, Material und die erzeugte Ware, auch als Werkstatt benutzt (17)
Töll f -n pl [tœl] Tülle eine aus einem Blech o. ä. auf dem Speahókn gebogene und an der Nahtstelle zusammengeschweißte Hülse, die z.B. zur Aufnahme des Stiels bei einer Schaufel dient. Men hot mít da Töll óóngefangen de Schaufl ze schmiedn.
Tschákán m [tʃɒ:kɒ:n] Spitzhacke {slow.: čakan}
→Hacke. ung. czákány
valoarena Grobn m [vaʹlʊɑrenɑ gro:m] verlorener Graben Ein Überlaufgraben vom Teich zum Bach unterhalb des Hammers.
Zappn m Zeppn pl [tsa`m] Zapfen, Lagerzapfen 1 stählerner Lagerzapfen der Wasserradwelle, der bewegliche Teil der Wellenlagerung. 2 am Help seitlich vom Boogrink herausragende kräftige konisch geformte Hörner, die in die kegelförmigen Fennachenk eingreifen und den beweglichen Teil der Help-Lagerung bilden.
Zappnsäul f [tsa`msɛœl] Zapfensäule, Widerböcke die dem Wasserrad abgewandte Lagerung der Wasserradwelle. Zwei stählerne, rahmenförmige Säulen nehmen zwei Holzbalken im Rahmen auf, zwischen denen der Lagerzapfen der Wasserradwelle lagert. Die Höhe der Balken kann durch Zwischenlegen von Keilen variiert werden, womit der Aufgang eingestellt werden kann. (14)
Zappnstock m [tsa`mʃtok] Zapfenstock wasserradseitiger Lagerbock für die Wasserradwelle (12)
Zeppnchenk n Zeppachenk pl [tse`mçeƞk] Zäpfchen ein Teil des Schmiedestücks nach dem Ausschmieden des Öhrs, aus dem der Fleck und dann das Blatt ausgeschmiedet wird
Ziehstang f [tsi:ʃtaƞ] Ziehstange die Stange zum Betätigen des Stopfens aus dem Innenraum des Hammers. Der Stopfen kann in einer gewünschten Position fixiert werden, indem ein Haken am unteren Ende der Stange in ein passendes Loch in einer neben dem Hammer stehenden Lochleiste gesteckt wird. auch →Róóziehstang
Zunda m [tsundɑ] Zunder 1 die durch hohe Temperatur (Glut) oxidierte Oberflächenschicht eines Eisenstücks, 2 Pulver vom Zunderschwamm